Eklat vorm Wettkampf

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ttbleki
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Eklat vorm Wettkampf

Beitrag von ttbleki »

Aus aktuellem Anlaß hätte ich folgende Frage an Regelkundige unter euch ->
Sachverhalt: Gegner verlangt vor Matchbeginn eine sgn. 'Schlägerkontrolle', obwohl es keinen offiziellen SR gibt. Ich verweigere ihm dies nicht, möchte meinen Schläger jedoch nicht aus der Hand nehmen u. lege den Schläger stattdessen auf den Tisch, mit dem Hinweis, diesen nicht zu berühren, was er anscheinend so nicht akzeptieren möchte (Delikt d. Besitzstörung). Daraufhin rastet der Typ aus u. verkündet unter Zeugen, daß ich sowieso dafür bekannt sei, Beläge zu 'behandeln' (Delikt d. Kredit-/Rufschädigung). Daraufhin erkläre ich ihm, er solle Protest erheben unter dem Hinweis, daß dann im Gegenzug meinerseits auch ein Protest gegen ihn erfolgen wird, da ich ihm ein verbotenes 'Boosten' seiner Beläge unterstelle. Daraufhin eskaliert die Situation vollständig u. endet mit gegenseitigen Beschimpfungen. Nach dem Match (ohne Protest seinerseits u. demzufolge auch meinerseits) werde ich körperlich v. ihm am Verlassen der Turnhalle gehindert (strafrechtliches Delikt d. Freiheitsentzuges) indem er sich breitbeinig mir in den Weg stellt.
Meine Frage generell an euch: wie würdet ihr euch in so einer Situation verhalten bzw. würdet ihr weitere Rechtsschritte (über den Rahmen d. sportlichen Anlaßfalles) andenken ?
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Coolio
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Re: Eklat vorm Wettkampf

Beitrag von Coolio »

Kindergarten :-)
bacchus6
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Re: Eklat vorm Wettkampf

Beitrag von bacchus6 »

Ja, Kindergarten. Ich lasse meinen Schläger auch von Gegner betatschen, wenn er gestattet, daß ich das mit seinem auch tue und ich meine Beläge danach reinigen darf. In der Regel sind die Gegner sehr vorsichtig mit meinem Holz.
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Re: Eklat vorm Wettkampf

Beitrag von 81Bjoern »

Genau. In erster Linie hast du dich regelwidrig verhalten.

Die Regel besagen nämlich folgendes:
TT-R § A 4.8: „Vor Spielbeginn und jedes Mal, wenn er während des Spiels den Schläger wechselt, muss der Spieler seinem Gegner und dem Schiedsrichter den Schläger zeigen, mit dem er spielen will, und muss ihnen gestatten, den Schläger zu untersuchen.“

Jetzt ist dieses „untersuchen“ ziemlich schwammig. Dazu stand dann mal etwas bei myTischtennis: Wir haben bei unseren Regelexperten nachgefragt. Sie berufen sich auf den angegebenen Regelparagraphen und führen aus, dass man den Schläger schlecht 'untersuchen' kann, wenn man ihn nicht auch in der Hand halten kann. Für einen Schiedsrichter ist das obligatorisch, da er nur dann seine Aufgaben zur Schlägerkontrolle durchführen kann. Da ausdrücklich dem Gegenspieler das Recht zugebilligt wird, den Schläger zu untersuchen, ist der Schläger sozusagen 'auszuhändigen.

Das es so eskaliert ist vermutlich euch beiden geschuldet und total überflüssig. Ich habe meinen Schläger schon öfter ausgehändigt und es ist immer pfleglich damit umgegangen worden und nichts gemacht worden was ich nicht als okay empfunden habe.
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Re: Eklat vorm Wettkampf

Beitrag von 81Bjoern »

Bezüglich rechtlicher Schritte? Nein, ihr seid beide Sportsleute und da klärt man das vernünftig untereinander alles andere ist übertrieben. Gibt es auch sonst wären die deutschen Gerichte nicht dermaßen überlastet, für mich käme das nicht in Frage.
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Re: Eklat vorm Wettkampf

Beitrag von Noppen Matthes »

81Bjoern hat geschrieben:Gibt es auch sonst wären die deutschen Gerichte nicht dermaßen überlastet...
Die oesterreichischen in diesem Fall.
@ttbleki: Ich denke auch Du solltest dem Gegner gestatten Dein Schlaeger anzufassen und anzuschauen. Ich habe da jedenfalls kein Problem mit und wenn einer einen Ball ueber den Anti streichen will ist das auch okay fuer mich.
Blauweiße Grüße
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Re: Eklat vorm Wettkampf

Beitrag von Cogito »

@ttbleki

Abgesehen vom "breitbeinigen" Verhalten, kann ich deinem Gegner nur vollständig zustimmen. Du verweigerst die regelgerechte Untersuchung und für den Fall, dass er daraufhin Protest einlegt, willst du ihm unterstellen, geboostet zu haben. Dass du hier sogar zugibst, dass dies eine reine Unterstellung ist, lässt an deinem Verstand zweifeln.

Deine "Rufschädigung" ist in dem Moment hinfällig, in dem er ein paar weitere Spieler benennen kann, die dich ebenfalls im Verdacht haben, behandelte Beläge zu spielen. Dann ist dieser Ruf nämlich Tatsache.

p.s. nach dem wie du dich Verhalten hast, kommen auch mir - aus weiter Ferne - Zweifel an der Beschaffenheit deiner Beläge auf.
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Re: Eklat vorm Wettkampf

Beitrag von Ganz Opak »

Wenn sich Deine Mannschaft in so einem Moment nicht geschlossen hinter Dich stellt, ttbleki, solltest Du den Verein wechseln.
Der Typ hätte lebenslanges Platzverbot bei meinem Verein. Lauft zwar vermutlich auf eine vice versa raus, aber damit wäre die Sache gegessen.
Für den nächsten Antritt sollte Dein Verein einen Schiedsrichter anfordern, der dann für die ordnungsgemäße Durchführung der Begegnung sorgt und sich auch Deinen Schläger anschaut, um ihn dann als "ok" zu bestätigen.
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Re: Eklat vorm Wettkampf

Beitrag von 0x556c69 »

...einen Schiedsrichter anfordern, der dann für die ordnungsgemäße Durchführung der Begegnung sorgt und sich auch Deinen Schläger anschaut, um ihn dann als "ok" zu bestätigen...

Wie oben schon angemerkt: das reicht nicht. Die Regel ist da eindeutig. Der GEGNER hat das Recht, den Schläger zu untersuchen.

Aber Kindergarten trifft es völlig. Ich würde, wenn sich einer meiner Mannschaftskameraden so wie egal welcher der Protagonisten verhalten würde, entweder den Spieler aus der Mannschaft ausschließen lassen oder selber gehen.

Hey, wir möchten doch Spaß haben. Da ist es mir einerseits völlig Wurscht, ob mein Gegner boostet oder glättet, andererseits darf er mit meinem Schläger machen, was er will. Den Rest kann man hinterher beim Bier klären.
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Re: Eklat vorm Wettkampf

Beitrag von Ganz Opak »

Also wenn der Schiedsrichter für eine ordnungsgemäße Durchführung sorgt, ist da die Untersuchung des Schlägers durch den Gegner inklusive. Sonst wäre das wohl ein schlechter Schiedsrichter und die Durchführung eben nicht in Ordnung. ^^
Aber der Schiedsrichter hat auch dafür zu sorgen, dass der Gegner den Schläger in keinster Weise in Mitleidenschaft zieht. Und darum wirds dem ttbleki wohl besonders gehen.
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Re: Eklat vorm Wettkampf

Beitrag von 81Bjoern »

Warum sollte man Sorge haben das ein Gegner den Schläger bei der Kontrolle in Mitleidenschaft zieht, das sind doch keine Anfänger oder Kleinkinder, ich finde das schon sehr weit hergeholt. Aber naja muss er sich nochmal äußern sonst ist alles viel Spekulation.
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Ganz Opak
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Re: Eklat vorm Wettkampf

Beitrag von Ganz Opak »

So, wie sich der Gegner benommen hat, tippe ich schon auf Kleinkindformat. Mit Kleinkindern diskutiert man schlecht auf einem Level. Da muss eine übergeordnete Instanz her - eben ein Schiedsrichter.
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Re: Eklat vorm Wettkampf

Beitrag von 81Bjoern »

Ich war nicht dabei deswegen überlasse ich das urteilen dir, du scheinst es ja gewesen zu sein. Im Übrigen fing der Eklat damit an das ttbleki regelwidrig seinem Gegner das Untersuchen des Schlägers untersagt hat.
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Re: Eklat vorm Wettkampf

Beitrag von Ganz Opak »

Untersuchen: Schläger liegt am Tisch - lt ttbleki. Da kann man sich wohl den Belag gut anschauen. Das sollte doch reichen, oder? Wollte der Gegner dran schnüffeln? Das wär auch möglich gewesen. Aber auf den Belag greifen ist nicht drin. Dann sind plötzlich Noppen weg und der Belag nicht mehr legal. Ich kann es echt nachvollziehen, gerade bei LN OX Belägen. Die sind mMn besonders empfindlich. Als OX Spieler wirst Du das vermutlich bestätigen können.

Die Insistiererei eines Spielers, den Schläger des Gegners unbedingt ganz genau "untersuchen" zu wollen und zu "müssen", ist üblicherweise Teil eines Psychospielchens, um den Gegner schon vor dem ersten Ball zu verunsichern.

Wenn etwas am Belag sichtbar faul ist, dann reicht es doch, den Belag zu fotografieren und einen Protest am Spielbericht anzubringen. Dazu muss man den Schläger nicht in die Hand nehmen.
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Re: Eklat vorm Wettkampf

Beitrag von 0x556c69 »

...Untersuchen: Schläger liegt am Tisch - lt ttbleki. Da kann man sich wohl den Belag gut anschauen. Das sollte doch reichen, oder?...

Mir schon, den meisten Spielern auch, aber laut Regel nicht! Man MUSS aktiv auf den Gegner zugehen und ihm "Gelegenheit geben, den Schläger zu untersuchen". Wenn das einem nicht schmeckt, ist man im Tischtennis vielleicht falsch aufgehoben, denn das ist eine Regel.

...Dazu muss man den Schläger nicht in die Hand nehmen...

Muss man nicht, darf man aber. Genauer: man hat das Recht dazu. Noch genauer: das muss einem der Gegner ermöglichen. Aber auf keinen Fall verhindern.
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