Latexbahn als Schwamm-Ersatz?

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Pistol Pete
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Latexbahn als Schwamm-Ersatz?

Beitrag von Pistol Pete »

Bin wie bereits in diesem Thread (viewtopic.php?f=18&t=31491) geschildert, nach wie vor auf der Suche nach einer günstigen Alternative für einen extrem dünnen (0,5mm) Schwamm. Ich brauche dieses ox-ähnliche und doch etwas weichere Gefühl.
Jetzt bin ich im Internet auf Meterware Latexbahn in verschiedenen Stärken (0,18mm, 0,25mm, 0,36mm, 0,50mm...) gestoßen (z.B. hier: https://www.latexwork.com/de/Latexbahnen-nach-Dicke), die deutlich günstiger wäre als einzelne TT-Schwämme.
Hat das schon jemand ausprobiert und wenn ja: Inwiefern unterscheiden sich die Spieleigenschaften (und das Gewicht) der Latexbahn von einem normalen Schwamm?
Die Latexbahn müsste einen 0,5mm 61 second High Elasticity Schwamm ersetzen. Ich hätte an eine 0,35mm starke Latexbahn gedacht.
Meint ihr, das könnte gehen?
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Destiny&Desire
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Re: Latexbahn als Schwamm-Ersatz?

Beitrag von Destiny&Desire »

Bist du dir sicher das das zulässig ist? Muss ein Schwamm nicht aus Kautschuk sein?
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Re: Latexbahn als Schwamm-Ersatz?

Beitrag von Otter1978 »

@Destiny&Desire:
Bist du dir sicher das das zulässig ist? Muss ein Schwamm nicht aus Kautschuk sein?

Ob zulässig oder nicht, das kontrolliert doch sowieso keiner. Wie will man am Tisch das Material des Schwammes kontrollieren, ohne den Schläger zu demontieren? Sauber zugeschnitten und Kantenband drum, den Unterschied merkt niemand.
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Re: Latexbahn als Schwamm-Ersatz?

Beitrag von Referre »

Probier es doch einfach aus.....schätze mal 15-20 Lagen musst Du da pinseln.....zwischendurch kannst ja immer mal wieder wiegen
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Pistol Pete
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Re: Latexbahn als Schwamm-Ersatz?

Beitrag von Pistol Pete »

@Destiny&Desire:
Ich bin sicherlich kein Experte für Materialkunde, aber bisher bin ich immer davon ausgegangen, dass Latex nichts anderes ist als Naturkautschuk. Der Unterschied zu einem normalen Schwamm würde dann doch nur darin liegen, dass der Schwamm irgendwie geschäumt ist und die Latexbahn eben nicht. Oder sehe ich das falsch?

@Verteidigerle:
Warum muss ich da so viel pinseln? Lässt sich Latex wohl so schlecht kleben?
Zuletzt geändert von Pistol Pete am Samstag 22. Oktober 2016, 08:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Latexbahn als Schwamm-Ersatz?

Beitrag von Destiny&Desire »

@Destiny&Desire:
Ich bin sicherlich kein Experte für Materialkunde, aber bisher bin ich immer davon ausgegangen, dass Latex nichts anderes ist als Naturkautschuk. Der Unterschied zu einem normalen Schwamm würde dann doch nur darin liegen, dass der Schwamm irgendwie geschäumt ist und die Latexbahn eben nicht. Oder sehe ich das falsch?

Man kann aus Naturkautschuk Latax herstellen, da kommt dann Schwefel zu mittels diverser Prozesse kommt dann Latex raus. Kann man aber auch aus Erdöl herstellen.

PS: wieso bekomme ich wenn ich Latex bei Google eingebe nur Pornoseiten?
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Re: Latexbahn als Schwamm-Ersatz?

Beitrag von Referre »

Mit Latex lässt sich super kleben. Wenn Du aber auf eine entsprechende Dicke kommen möchtest, musst Du das halt schrittweise machen, damit das einigermaßen eben wird
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Eisenfuß
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Latexbahn als Schwamm-Ersatz?

Beitrag von Eisenfuß »

Hallo Pistol Pete,
hallo Sportsfreunde,
....die Latexbahn ist mir unbekannt, aber ich habe ganz einfach Teppichkleber verwendet.
Der Vorteil: Die Farbe ähnelt die eines hellen Schwammes und Du kannst hier mehrere Lagen übereinander kleben.
Ein 2. Vorteil: Eine Rolle Teppichkleber 25m kostet im Baumarkt ~ 4-6 €. Damit kannst Du ordentlich oft kleben.... auch mehrere Lagen. Ich habe z.Zt. 2 Lagen als Klebeschicht verwendet. Allerdings ist das Aufkleben des Belages ist nicht ganz so einfach.
Aber der Reihe nach:
Du klebst zuerst eine Bahn Teppichkleber neben die andere, bis das Schlägerblatt komplett bedeckt ist. Überstehende Teile abschneiden. Achte darauf, dass die Bahnen wirklich ohne Lücken nebeneinander aufgeklebt sind. Bei mehreren Lagen übereinander empfehle ich definitiv, dass die 2. Lage um 90° verdreht aufgeklebt wird. (Jede weitere Lage wieder 90°.) Damit wird mehr Stabilität der Schicht erzielt. Nur sehr vorsichtig aufkleben, da ein falscher "Kontakt" sofort klebt und nicht mehr korrigiert werden kann.
Der Teppichkleber ist ja mit einer Isolierschicht aufgewickelt. Die Isolierschicht nicht wegwerfen, die wird benötigt, bevor Du den Belag aufklebst.
Du hast ja nun eine komplette Klebefolie auf Dein Schlägerblatt.
Jetzt decke das Schlägerblatt Bahn für Bahn mit der Isolierschicht des bereits verwendeten Teppicklebers ab, aber quer zum Schlägergriff. Jetzt entfernst Du nur die am Schlägergriff anliegende Isolierbahn und legst diese wieder so auf, dass sie einen kleinen Bereich der Klebeschicht freigibt, so ca. 0,5 cm. Jetzt den Belag vom Schlägergriff aus vorsichtig anlegen - aber sehr genau - und leicht aufdrücken (richtige Position des Belages/Schriftfeld beachten). Dies ist der wichtigste Teil der Arbeit, da sonst der gesamte Belag schräg liegt. Der freigelegte "Klebebereich" soll deshalb max. 0,5cm sein, damit Du hier notfalls den Belag nochmal entfernen und dann das Auflegen korrigieren kannst. Ist der Anfang gemacht, den Isolierstreifen erneut entfernen und wieder einen Bereich zum Kleben freigeben (achte auf noch nicht festgeklebte Belagsende).... bis der Belag komplett aufliegt.
Du solltest den Belag zuletzt auf jeden Fall nochmal mit einer Rolle fest aufdrücken, damit der auch komplett aufliegt. Kantenband dran - fertig..... und niemand wird die Klebetechnik kritisieren.....
Mag sein, dass einige hier im Forum Kopfschmerzen bekommen, alleine wegen Zweifel an der Zulässigkeit, aber hier im Forum wurde auch schon oft die Klebefolie angesprochen und wohl auch eingesetzt. Wenn die Klebebahnen lückenlos nebeneinander liegen, bilden sie eine homogene Oberfläche, welche überhaupt keine Unebenheit aufweist.
Eins sei bemerkt: Der Belag wird nicht manipuliert!

Der Effekt mehrerer Lagen ist, dass ein LN-Belag ein wenig im Tempoverhalten gedrosselt wird.
Hier muss halt ein wenig getestet werden, was Deine persönlich beste "Einstellung" ist ...
Es macht Sinn das Schlägerblatt evt. zu lackerien. Wenn man kein Freund hiervon ist, sollte man zumindest schauen, wie die Holzfasern des Schlägerblattes verlaufen. Die erste Klebeschicht sollte dann auch 90° verdreht hierzu aufgeklebt werden, damit bei Entfernung der Klebeschicht das Schlägerblatt möglichst wenig Schaden nimmt. Somit habe ich soeben auch den einzigen Nachteil genannt. Aber Pistol Pete, beachtest Du die genannten Punkte, brauchst Du Dir nicht allzu große Sorgen machen ....

Bisher hat noch niemals irgendjemand meine dünne Klebeschicht kritisch begutachtet, selbst bei Kreismeisterschaften nicht.
Bei mir ist selbst bei 2 Lagen Kleber sogar noch das Schlägerblatt ganz leicht sichtbar...

Gruß
Eisenfuß

Wer etwas haben möchte, was er noch nie gehabt hat, muss etwas tun, was er noch nie getan hat.
Pistol Pete
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Re: Latexbahn als Schwamm-Ersatz?

Beitrag von Pistol Pete »

Vielen Dank, Eisenfuß, für die ausführliche Anleitung!
Das könnte ich vielleicht mal ausprobieren. Als ich noch ox gespielt habe, habe ich den Belag tatsächlich selber mit Teppichkleber aufgeklebt. Auf die Idee, mehrere Lagen übereinander zu kleben, bin ich allerdings nicht gekommen. Ich befürchte jedoch, dass die Elastizität mehrerer Lagen Teppichklebeband dann doch nicht mehr viel mit einem Schwamm zu tun hat, aber das müsste ich einfach mal testen.

@Verteidigerle:
Du hast mein Ansinnen leider etwas falsch verstanden. Mir geht es nicht darum, eine möglichst dicke Schicht durch mehrmaliges Auftragen von einzelnen Schichten Latexkleber zu produzieren, sondern eine fertig produzierte Latexbahn (siehe Ausgangspost) unter das Obergummi zu kleben - als Schwammersatz eben.
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Re: Latexbahn als Schwamm-Ersatz?

Beitrag von Cogito »

Destiny&Desire hat geschrieben:...
PS: wieso bekomme ich wenn ich Latex bei Google eingebe nur Pornoseiten?
Das liegt an Googles intelligenter Suche: die berücksichtigen auch, wer fragt :lol2:
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Eisenfuß
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Re: Latexbahn als Schwamm-Ersatz?

Beitrag von Eisenfuß »

Pistol Pete hat geschrieben:........ Ich befürchte jedoch, dass die Elastizität mehrerer Lagen Teppichklebeband dann doch nicht mehr viel mit einem Schwamm zu tun hat, aber das müsste ich einfach mal testen.
Hallo Pistop Pete,

.... genau in diesem Punkt irrst Du. Je mehr Lagen Du nimmst, je mehr nähert sich die Spielweise an die einer Schwammunterlage - wobei insgesamt das Katapultverhalten nicht wirklich so zunimmt wie bei einer Schwammunterlage. Auch die Veränderung beim Tempoverhalten und auch beim Störeffekt würde ich eine sehr ähnliche Charasteristik wie beim Schwamm sehen. (Hab mal bis zu 5 Lagen probiert) Ich finde aber, dass Du mit dieser Methode sehr fein Deine "Dosierung" einstellen kannst - auch wenn es einiges an Aufwand bedarf, um vielleicht mal mit 1...2...3...4 oder mehr Lagen zu testen. Natürlich ist ein häufiges demontieren solcher Schichten nicht wirklich schonend für das Schlägerblatt. Da Du aber im Focus eine ox-ähnliche Spielweise hattest, würde ich mit 2 Lagen versuchen. Dies verursacht schon ein etwas weicheres Spielgefühl.
Bin gespannt auf Deine ersten Eindrücke ....

Eins noch schnell nachgereicht: Du kannst auch als 1. Lage ein Paketklebeband verwenden - klebt ja nur von einer Seite.
Vorteil: Lässt sich sehr leicht vom Holz entfernen
Nachteil: Klebt nich so gut auf Dein Holz

Gruß
Eisenfuß




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Zuletzt geändert von Eisenfuß am Sonntag 23. Oktober 2016, 11:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Latexbahn als Schwamm-Ersatz?

Beitrag von Cogito »

Eisenfuß hat geschrieben:.... Natürlich ist ein häufiges demontieren solcher Schichten nicht wirklich schonend für das Schlägerblatt. ...
Einfach zuunterst eine normale Folie kleben und erst dann auf das Holz.
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Re: Latexbahn als Schwamm-Ersatz?

Beitrag von Pistol Pete »

So, jetzt hab ich das Latexbahn-Experiment ausprobiert. Habe einen Quadratmeter Latexbahn in 0,4mm Stärke für knapp 20 Euro inkl. Porto bestellt und kann daraus mindestens 30 "Schwämme" ausschneiden.
Den ersten habe ich jetzt mal mit Latexkleber auf meinHolz und darauf ebenfalls mit Latexkleber ein Friendship 563-Obergummi geklebt. Eine Trainingseinheit habe ich damit absolviert.
Mein Fazit:
Von den Spieleigenschaften wirklich kein Unterschied zum High Elasticity Sponge in 0,5mm, aber leider hat sich das Obergummi schon nach wenigen Minuten vom Schwamm zu lösen begonnen. Mit Latexkleber ist das also noch nicht das Wahre. Ich versuche jetzt mal ne Verklebung mit beidseitigem Klebeband. Mal schauen, wie das klappt. Ich werde berichten...
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Re: Latexbahn als Schwamm-Ersatz?

Beitrag von Pistol Pete »

So, nun hat mein 563 mit Latexunterlage (0,4mm) seinen ersten Wettkampfeinsatz hinter sich.
Im bisher einzigen Training damit hatte ich ihn mit Latexkleber montiert, welcher zu wenig Klebewirkung hatte, so dass sich der Belag an den Rändern löste. Also wählte ich jetzt die Sicherheitsvariante mit doppelseitigem Klebeband, was bombenfest hielt.

Die ganze Rumexperimentiererei direkt vor dem Spiel konnte ich mir erlauben, weil ich mir ohnehin keine Chance in den Einzeln ausrechnete. Doch weit gefehlt: Ich gewann beide Einzel, obwohl Gegner 1 215 und Gegner 2 immerhin auch 132 ttr-Punkte mehr als ich (vor dem Spiel) hatten.

Fazit:
Ne spürbare spielerische Verschlechterung hat also der Umstieg von 0,5mm Schwamm auf 0,4mm Latexbahn definitiv nicht bewirkt. Ich denke aber, dass die Latexbahn für dickere Schwammstärken keinen Ersatz darstellt, da dann unter anderem auch der Gewichtsfaktor gravierender zu Buche schlägt. Für meinen Spezialfall ist die Latexbahn aber eine super Alternative. Wie gesagt: 1qm inklusive Porto rund 20 Euro.
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