Um den Gorilla scheint es ja ruhig geworden zu sein. Trotz mancher Kritik habe ich dennoch beschlossen ihn mit 0,6mm Schwamm zu testen und habe nun etwa 7 Stunden Training hinter mir und möchte euch meine ersten Eindrücke mitteilen.
Fangen wir als erstes mit ein paar Grundlagen an, die, glaube ich, auch der Grund für das scheinbar merkwürdige Absprungverhalten beim Gorilla sind.
OS im Ball sorgt dafür, dass der Ball schneller auf den Tisch fällt. Also je mehr OS, desto kürzer ist der Ball bei gleichem Tempo.
US im Ball sorgt dafür, dass der Ball eine lange und relativ flache Flugbahn hat. Je mehr US, desto länger ist die Flugbahn des Balles bei gleichem Tempo.
Leere Bälle, hier müssen wir eben auf die reine Erdanziehung vertrauen.
Kommen wir nun wieder zum Gorilla. Der Belag ist sehr glatt und hart. Daher hat eine große SU und ist ansich unempfindlich auf gegnerischen Spin jeglicher Art. Wenn wir das idealisieren und davon ausgehen, dass das Absprungverhalten nicht auf Spin reagiert, dann gilt einfach Einfallswinkel ist gleich Ausfallswinkel.
Was machen wir nun auf Topspins?! Blocken! Die Technik ist hier aber "leider" anders als zB mit NI Belägen. Da bei einem Topspin OS im Ball ist, hat er nach dem Kontakt mit den Gorilla US. Somit ist die Flugkurve lang und flach. Nun brauchen wir noch den passenden Absprungwinkel und das passende Tempo. Wenn wir den Schläger schließen landet er bei uns auf dem Tisch entsprechend dem Ausfallswinkel, da der Ball ja nicht wie bei einem NI Belag nach oben zieht. Wenn wir den Belag nur ganz minimal schließen, landet der Ball aufgrund der Flugkurve des Balles im Netz.
Damit der Ball übers Netz geht muss der Schläger senkrecht oder minimal geöffnet sein. Die Flugkurve ist bereits sehr lang und flach (viel US und Tempo durch den Schlag des Gegner), daher müssen wir mit dem Tempo vorsichtig sein. Am besten geht es, wenn wir etwa auf Tischkantenhöhe mit ganz leicht geöffnetem Schläger blocken. Dabei den Schläger locker hinhalten und NICHT nach vorne bewegen. Einfach nichts tun (leichter gesagt als getan). Wenn wir nämlich selber noch einen Impuls nach vorne geben, fliegt der Ball weit über den Tisch.
Also Blocken: ganz leicht geöffnetes Schlägerblatt, nicht zu früh sondern auf Tischkantenhöhe, keine Vorwärtsbewegung
Spielweise auf US: Wenn wir US vom Gegner bekommen, erhalten wir OS in unserem Ball. Dadurch zieht er schneller nach unten. Nun müssen wir beim Schlagen also auf 2 Dinge achten, zum einen, dass wir den Ball anheben / liften, damit er übers Netz kommt und das wir hart genug Schlagen, damit er auch auf der gegnerischen Tischhälfte landet. Fürs liften ist der Schläger geöffnet und die Bewegung leicht von unten nach oben. Und für die länge eben eine relativ schnelle Bewegung nach vorne.
Dabei ist "leider" auf die stärke des gegnerischen US zu achten, denn je größer der US vom Gegner ist, desto härter können und müssen wir den Ball schlagen, damit er auch die richtige länge hat.
Alternativen wären hier das Abstechen des Balles (schnelle Bewegung von oben nach unten mit geöffnetem Schläger) oder das Schupfen. Beim Schupfen oder auch Druckschupfen sollte man aber sehr gut auf die Platzierung achten, damit der Gegner nicht sofort angreifen kann.
Spielweise auf leere Bälle: Hier bietet sich das Abstechen der Bälle an, aber Vorsicht mit dem Tempo hier sind wir auf die Erdanziehung angewiesen, damit der Ball auch auf dem Tisch landet. Alternativen wären Schupfen oder Druckschupf mit nur leicht geöffnetem Schläger.
Zu guter letzt sei noch erwähnt, dass alle zu hohen Bälle (alles oberhalb der Netzkante) mit etwas Übung geschossen werden können.
Ich wünsche euch viel Spaß mit dem kleinen Affen und vor allem euren Gegnern
