Gestern Abend zum ersten Mal mit dem Mantlet trainiert.
Testsetup: Hexer 1,9 / Waldner Exclusive Ar+ / Mantlet
Eigene Spielstärke ca. 1525, Traningspartner ca. 1380 - 1550, von Schusspieler mit KN bis Block-Konter-Spieler mit NI und Topspin alles dabei.
Geschwindigkeit
Der Mantlet ist wirklich extrem langsam. Definitv langsamer als mein Standard-Belag Toni Hold 1,5.
Einige Bälle sind selbst vorn am Tisch regelrecht "verhungert". Es musste also immer mit vergleichsweise viel
Kraftaufwand gespiel werden, um den Ball auf die gegnerische Hälfte zu bekommen. Vorteil wiederum, das
kaum etwas hinten über den Tisch hinaus ging.
Schupf
Hier zeigte sich, das die doch etwas höhere Griffikeit im Vergleich zu den bekannten Klassikern beachtet werden muss.
Die ersten Bälle landeten zielsicher im Netz... Hat man sich jedoch erst mal darauf eingestellt, kann sehr sicher und vor allem auch flach geschupft werden. Bälle sind erwartungsgemäß leer.
Konter/Drückbälle
Nur mit viel Kraftaufwand und aktiver Schlagbewegung. Bälle erreichen auch dann kein wirklich hohes Tempo, springen aber recht flach weg. Kann man aber durchaus mal machen, wenn man mit schnellem Rollaufschlag angespielt wird.
Gerade gedrückte Bälle gegen US müssen auch etwas mehr nach vorne/oben gespielt werden, da sie sonst Richtung Netz ziehen bzw. zu kurz geraten. Tempo auch hier eher gemäßigt.
Block/kurze Ablage
Das niedrige Tempo begünstigt kurz plazierte Bälle und stören denn Gegner dadurch, das er wieder vor ans Netz gezwungen wird, statt auf den zweiten (leeren) Ball nachzuladen. Damit lässt sich der Angriffsfluss gut unterbinden.
Problem war für mich, das mir die Blocks oftmals unerklärlichweise zu hoch gerieten und dann trotz der kurzen Länge eine Einladung darstellten. Je spinniger der TS desto besser geriet meist der Block. Auf harte Schlagspins und Schüsse segelte der Ball dann auch mal über die Platte. Passiver Block insgesamt einfacher als aktiver.
lange Abwehr
Überraschend gut. Zwar ab ca 1,5m hinter dem Tisch nur mit viel Aufwand spielbar (wie auch schon oben beschrieben, betrifft fast alle Schläge), dafür aber schön flach und sicher. Durch die höhere Oberflächengriffikteit leichter US gegen Tospin möglich, der doch gern mal falsch eingeschätzt wurde. Generell klappten Notschläge "von hinten raus" gut, wenn man nur ordentlich dran haut

Allgemein
Sehr harter und direkter Ballanschlag, trotz weichen Schwammes. Erinnert an ox-Feeling. Da griffig auch keine Schnittumkehr, in der Abwehr lässt sich auf OS etwas US erzeugen. Schnittempfindlichkeit durch etwas erhöhte Griffigkeit ebenfalls erhöht, besonders bei US und bei Aufschlagannahme. Wobei auch nicht extrem, für mich zählt da immer der Vergleich zum Toni Hold. Tempo sehr niedrig, wobei mir aufgefallen ist, das der Bremseffekt/Dämpfungseffekt im Vergleich zu meinem Referenzbelag nicht höher, sondern sogar etwas geringer ist. Für dünne 1,2mm schluckt der Schwamm zwar einiges an Tempo, aber doch gefühlt etwas weniger als der legendäre "Teppichboden"

des Toni Hold. Ich würde daher sage:
TEMPO
TH 1,5 > Mantlet 1,2
DÄMPFUNG
TH 1,5 > Mantlet 1,2
Ich würde den Belag mal wie folgt einordnen:
Kein klassicher Anti wie Toni Hold, NBA, Antipower usw. Griffigeres OG und komplett anders ausgelegter Schwamm.
Kein Pseudo-Anti wie Energy Absorber, 804 oder Preventtion ARC, da wesentlich weniger griffig und viel langsamer ausgelegt. Erinnerte mich am ehesten an eine qualitativ viel bessere Version des Giant Dragon Soft Anti, wobei der Mantlet im Vergleich mit diesem etwas weniger griffig ausfällt.
Trotz das ich ein paar Probleme mi bestimmten Bällen hatte ließ sich der Lion mit etwas Anpassung sehr sicher und auch erfolgreich spielen. Dies aber nur als ersten und rein subjektiven Eindruck nach einem Trainigsabend. Werde bestimmt noch 2-3 Trainings mit dem Mantlet bestreiten, kann mir aber aktuell noch nicht vorstellen, das er den Toni Hold ablösen kann, den ich in Summe jetzt seit ca. 4 Jahren (mit kurzen Unterbrechungen) spiele.
Wenn es neue Eindrücke gibt werde ich wieder berichten...